SPD/FDP: Wirkung eines Schöpfwerkes muss nachgewiesen werden!

Kürzlich wurde im Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde Biederitz über den Bau eines Schöpfwerkes im Bereich der Ortschaft Gübs diskutiert. Insgesamt sind für den Bau 1,6 Millionen Euro veranschlagt, wobei etwa eine Million Euro an Fördergelder des Landes in Aussicht gestellt wurde. Der kommunale Eigenanteil müßte jedoch über einen Kredit finanziert werden. Angesichts der zu erwartenden jährlichen Kosten für die Gemeinde gibt es nun eine Debatte über die Zweckmäßigkeit eines solchen Schöpfwerkes.

Die Vorsitzenden der Biederitzer SPD Oliver Lindner und der Biederitzer FDP Andreas Lange erklären nun dazu:

Es ist richtig, die Problematik von erhöhtem Grundwasser und Vernässung im Bereich der Ortschaft Gübs zu behandeln. In Folge von starken Niederschlägen kommt es im Bereich der Alten Ehle zu einem erhöhten Wasserstand. Wenn bei Hochwasser dann noch das Heyrothsberger Siel geschlossen wird, staut sich das Wasser der Alten Ehle und sorgt für Vernässung und möglicherweise auch für einen erhöhten Grundwasserpegel. Einige Anwohner leiden dann in der Folge unter nassen Kellern und Flächen.

Die Ortsverbände der SPD und FDP fordern vor der Entscheidung zum Bau eines Schöpfwerkes ein Gutachten, was die Zweckmäßigkeit der Investition nachweist. Insbesondere sollte eindeutig geklärt werden, welche konkreten Ziele erreicht werden sollen. Dazu gehört auch, eine Klärung, welche Flächen nicht mehr überschwemmt werden und welche Grundstücke künftig mit trockenen Kellern rechnen können.

In einem solchen Gutachten sollten außerdem mögliche Alternativen behandelt werden und auch ein Krisenszenario bei Hochwasser untersucht werden. Das Schöpfwerk ist keine Maßnahme des Hochwasserschutzes, sondern soll eine Vernässung hinter dem Deich verhindern. “Dass der neue Deich um Gübs gut funktioniert, haben wir im Sommer gesehen”, so Lindner und Lange.

Schließlich ist das Heyrothsberger Siel nur bei einer Flutung des Umflutkanals geschlossen. Das Grundwasser steigt dann auch aus Richtung der Umflut. Geklärt werden muss, ob das erhöhte Grundwasser in Gübs dann mit dem Pegelstand der Alten Ehle und/oder mit der Umflut zu tun hat.

Zudem konnte bislang nicht glaubhaft dargestellt werden, dass die Kreisstraße zwischen Klein Gübs und Gübs bei funktionierenden Deichschutz tatsächlich durch einen hohen Wasserstand der Alten Ehle gefährdert ist.

“Fraglich ist derzeit, ob ein Schöpfwerk diese Probleme wirksam bekämpft. Angesichts der enormen Investitions- und Unterhaltungskosten müssen wir dessen aber sicher sein “, so die beiden Vorsitzenden. Hierzu fordern die Ortsverbände der SPD und FDP eine Wirtschaftlichkeitsanalyse, die Kosten (auch dauerhafte Betriebskosten) und Nutzen abwägt.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier:
Erläuterungsbericht des Ing.-Büros Gübs und eine Stellungnahme des LHW

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