Am Montag, den 06. Juni 2011 hatte die Bürgerinitiative gegen Bahnlärm zu einer Demonstration vor dem Biederitzer Bahnhof aufgerufen. Rund 250 Einwohner auch aus den anderen Ortsteilen der Einheitsgemeinde Biederitz sind dem Aufruf gefolgt. Die Teilnehmer unterstützten damit die Forderung der Bürgerinitiative, im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke am Knotenpunkt Biederitz, für einen aktiven Lärmschutz zu sorgen. Dieser Lärmschutz würde insbesondere die Errichtung von Schallschutzwänden an der Bahnstrecke vorsehen, die damit den ganzen Ort vor dem zunehmenden Lärm von vorbeifahrenden Zügen schützen würde. Laut Prognose der Deutschen Bahn würden sich die Zugfahrten im Vergleich zu 2006 im Jahre 2015 von rund 88.000 Durchfahrten auf über 150.000 Durchfahrten jährlich erhöhen. Die Einwohner befürchten zurecht, dass durch den Zuglärm die Gesundheit schaden nimmt und die Grundstücke deutlich an Wert verlieren.
Für einen wirksamen Lärmschutz wären nach der Berechnung eines Gutachtens nur rund 2,3 Millionen Euro notwendig.
Der Deutsche Bundestag befasste sich kürzlich mit der Problematik “Bahnlärm” und der Forderung nach der Abschaffung des sog. Bahnbonus. Gegenwärtig wird der berechnete Beurteilungspegel für Lärm beim Schienenverkehr um 5 dB(A) vermindert, weil angeblich der Verkehrslärm der Schiene weniger störend wirkt als der der Straße. Auf Antrag der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag wird nun darüber beraten, die “Auslösewerte der Lärmsanierung” abzusenken (BT-Drucksache 17/5461 vom 12. April 2011).
Während der Kundgebung unterstützte Bürgermeister Kay Gericke (SPD) mit Nachdruck die Forderungen der Bürgerinitiative und zählte auch die vielfachen politischen Bemühungen über Parteigrenzen hinweg auf. Die SPD in der Gemeinde Biederitz unterstützt die Forderungen ebenfalls und bittet alle Einwohner um Unterstützung der Bürgerinitiative. Diese hat derzeit über 430 Mitglieder und braucht noch mehr.